Historisches

Der Markt Eisenheim besteht aus den beiden Winzerdörfern Obereisenheim und Untereisenheim und dem Weiler Kaltenhausen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort als „Isanesheim“ bereits im Jahre 788 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda. Bodendenkmäler in der Umgebung deuten auf eine Besiedelung der Gegend bereits während der Linearbandkeramischen Kultur (ca. 5500 v. Chr.) hin.

In den Ortsteilen zeugen viele historische Häuser und Gebäude von der langen Geschichte. Im Rahmen einer umfassenden Dorferneuerung wurden die Ortskerne baulich erneuert und auch viele Privatgebäude restauriert, in Stand gesetzt und erstrahlen in neuem Glanz. Im Ursprung ist Obereisenheim ein eng bebautes Häckerdorf, Untereisenheim dagegen ein eher von der Landwirtschaft geprägtes strukturiert angelegtes Bauerndorf. Beide Ortsteile haben ihren ursprünglichen Charme erhalten und die lange Geschichte mit Weinbau und dem Leben im Einklang mit dem Main ist allgegenwärtig.
Der Markt Eisenheim entstand am 1. Mai 1978 durch den Zusammenschluss der selbständigen Gemeinde Untereisenheim mit der Marktgemeinde Obereisenheim. Untereisenheim ist traditionell katholisch geprägt und gehörte in früheren Zeiten zum Bistum Würzburg. Obereisenheim ist durch die ehemalige Zugehörigkeit zum Hause Castell evangelisch geprägt.

 

Silvanerheimat

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Wie der Silvaner nach Franken kam, wird wohl noch lange Anlass zu vielerlei Mutmaßungen geben. Doch wissen wir durch neuere Forschungen im Fürstlich Castell´schen Archiv mittlerweile sehr genau, dass in der ältesten urkundlichen Erwähnung des Silvaners Obereisenheim eine tragende Rolle spielt.

Der Urkunde nach brachte am 5. April 1659 der Gräflich Castell´sche Bote Michael Saueracker aus Greuth gegen einen Botenlohn von 1 Schilling und 3 ½ Pfennigen vom Wirt und Gerber Georg Kraus aus Obereisenheim 25 Österreicher Fechser, wie die Silvanerreben damals hießen, nach Castell.

Eine Frau hat’s eingefädelt

Es mag auch sein, dass die Frau des Georg Kraus den Handel eingefädelt hat. Schon 1657 hielt sie sich, wie schon zahlreiche andere Obereisenheimer vor ihr, zur Kur im Wildbad Castell auf. Im Frühjahr 1659 weilte sie zur Kur dort und während ihres Aufenthaltes kam sie gewiss einmal mit dem Amtmann oder Weingartsmann ins Gespräch. Womöglich ist der Handel sogar von Badezuber zu Badezuber zustande gekommen, denn Frauen und Männer pflegten in einem Raum, wahrscheinlich nur durch dünne Wände getrennt, stundenlang in dem Heilwasser sitzen. Daraufhin reiste der Amtmann Georg Körner nach Obereisenheim, wo ihm der Obereisenheimer Wirt von den Fechsern erzählte und ihm versprach auch solche besorgen zu können. Zurück in Castell hat er sich dann mit seinem Weingartsmann beraten, und es wurde beschlossen, probeweise 25 der neuartigen Fechser zu kaufen. Der Kaufpreis von 8 Schilling 3 ½ Pfennigen für die Fechser wurde erst am 5. November 1659 erstattet.

Somit ist das Jahr 1659 die älteste urkundliche Erwähnung des Silvaners, und die Reben  stammten aus Obereisenheim.

 

Der Teufel und die Prinzessinnen

Seit Ende der 1970er Jahre ist der Obereisenheimer Teufel die Symbolfigur des Weinortes Obereisenheim. Passend zur Weinlage „Höll“ wurde der Teufel als Symbolfigur gewählt. Als weitere Repräsentantinnen wird von den beiden Winzervereinen im 2-Jahresrythmus jeweils eine Weinprinzessin gekürt.  Aktuell ist Jule Hochrein Weinprinzessin von Untereisenheim und Madleen Göb  Weinprinzessin von Obereisenheim. Insgesamt Sieben Mal  wurde schon eine Eisenheimerin zur fränkischen Weinkönigin gekrönt.

Liste der fränkischen Weinköniginnen aus Eisenheim:

  • 1961–1963 Irene Krauss, Obereisenheim
  • 1974/1975 Gertraud Dürr, Obereisenheim
  • 1978/1979 Helga Krämer, Obereisenheim
  • 1979/1980 Barbara Schiebel, Untereisenheim
  • 1983/1984 Andrea Wägerle, Obereisenheim
  • 1994/1995 Tanja Elflein, Obereisenheim
  • 2002/2003 Julia Stühler, Untereisenheim

 

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Madleen Göb | 21. Weinprinzessin Obereisenheim
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Jule Hochrein | 26. Weinprinzessin Untereisenheim
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Symbolfigur Obereisenheimer Teufel

 

Impressionen